Die Umgebung Roms

Der große Historiker Ferdinand Gregorovius, einer der besten Italienkenner seiner Zeit, schrieb 1860, über die Umgebung Roms:“ Erhabenes Theater der Geschichte, eine große Bühne der Welt, alles still, groß, männlich schön…….“

Und ich möchte auch wiedergeben was Christoph Hennig über Latium schreibt: „Der Magnet Rom zieht alles in seinen Bahn, aber abgesehen von der Hauptstadt ist Latium – das Land um Rom – kein erschlossenes Reiseland: Wenn an Ostern oder im Sommer die Schlange der Wartenden vor den Vatikanischen Museen auf einige hundert Metern anwächst, wenn an den Spanischen Treppe und vor der Trevibrunnen die Reisenden sich gegenseitig auf die Füße treten, bleiben die 50 oder 70 km. entfernten Orte Latiums in ihrem Dornröschenschlaf: Die Umgebung Roms stellt bis noch heute einen weißen Fleck auf der europäischen Reiselandkarte dar. Kaum verändert, landschaftlich großartige Gebiete, die Seen, Schluchten und weite Hügelzone nördlich der Hauptstadt; die romantischen Landschaften des Latinisches Bergland; die einsamen Bergtäler des Apennin; die Lepinische Berge mit ihren weiten Ausblicken auf das Tyrrhenische Meer; die Küste des südlichen Latiums.

Die Etrusker-Schluchten sind heute einsamer als vor zwei tausend Jahren; tief unterhalb des Berges Soratte fährt alle zwei Stunden asthmatisch schnaufend und unmotivierte Pfiffe ausstoßend die Bimmelbahn Roma-Viterbo; aber trotzdem versteht man oben auf dem Berg noch immer, warum die alte Völker die hier damals lebten, genau hier den Sitz eines Sonnengottes vermuteten.

Ansicht von Vitorchiano

Ansicht von Vitorchiano (mit freundliche Genehmigung der Pro Loco Vitorchiano)

Ansicht von Vitorchiano

Ansicht von Vitorchiano (mit freundliche Genehmigung der Pro Loco Vitorchiano)

Heiligtum des Herkules Victor

Heiligtum des Herkules Victor
(www.visit-tivoli.com)

Wer nicht nur die Stadt Rom besuchen will, sondern auch das Land um es herum kennenlernen möchte,  bietet Latium von Naturparks bis zum Mittelmeerstrände und Inseln, archäologische Fundstätten und auf Hügeln thronenden alte Dörfern….. das Ganze, begleitet von lokalen Traditionen und die typischen Gerichte dieser Region.

Das latinische Bergland ist eines der reizvollsten Landschaften Italiens, es ist das Land dass viele deutsche – und nicht deutsche – Maler des 19. Jh. die sich hier auch niedergelassen und eine Familie gegründet haben, wie zum Beispiel Koch, der bekanntesten von alle, in ihren zahlreichen Bildern dargestellt haben.

Hier befindet sich Tivoli, mit seiner Villa Adriana und Villa d´ Este; der vor kurzem restaurierten Santuario di Ercole Vincitore und viele andere römische Villen, die die Reichen und das Adel von Rom sich hier bauen ließen.

Das Heiligtum des Ercole Vincitore= Hercules Victor ist einer der drei großen Heiligtümer der Antike, die sich hier im Latium befinden. Es wurde genau hier gebaut, weil Herkules der Beschützer von Tibur (Tivoli) und auch der Patron der Schafherden und des Handels (beide sehr wichtige Tätigkeiten) für diesen Stadt war.

Weitere unzählige archäologische Stätte kann man im Latium besuchen, vom Norden bis in den Süden und  im Binnenland. ​

„Hier ist Ninfa, hier sind die fabelhaften Ruinen einer Stadt in Sumpf getaucht, unter dicken Efeu begraben“.
So schrieb Gregorovius in seiner „Passeggiate Romane = Römische Spaziergänge“.

Aber Ninfa (dessen Namen „Nymphe“ bedeutet) war einmal ein blühendes Städtchen, dass der adeligen Familie Caetani gehörte. Im 18. Jh. verfiel sie. In den 20er Jahren des 20. Jh. begann Herzog Gelasio Caetani  mit der Trockenlegng des Gebiets und der Wiederherstellung der Ruinen, um aus dem Ganze eine Sommerresidenz zu machen. Daraus entstand ein großer Park von 8 Hektare (so etwa wie 8 Fußballfelder)ein Garten mit einem ungezwungenen und spontanem Charme. Mit 1.300 Pflanzenarten, vom den dekorativen Apfelbäume zu den Stechpalmen, vom japanischen Ahornen zu den Kirchenbäumen, Magnolien und der unzähligen Rosenvielfalt.

In der Ausgabe des New York Times vom 18. Juni 2010 ist der Garten von Nifa als „Der schönste Garten der Welt“ gekürt worden. Die Atmosphäre ist die eines verzauberten Ortes, an dem Pflanzen und Blumen aus jedem Teil der Welt gedeihen, alles scheint Teil eines übernatürlichen Projekts zu sein. Zu dessen Schönheit der Fluss Ninfa, die Bäche, der See und die Vielfältigkeit ihres Tierwelt beitragen.

Umgebung Roms

Umgebung Roms

Mit freundliche Genehmigung der Fondazione Roffredo Caetani di Sermoneta (www.fondazionecaetani.org)

Umgebung Roms

Latium besitzt über 320 km. Küsten, die vom seiner Grenze zur Toskana, im Norden, bis zu seiner Grenzen zu Kampanien im Süden, verlaufen. Nur wenige Kilometer von der Küste Latiums entfernt, liegt das Archipel der Pontinischen Inseln, ein Archipel von sechs Inseln. Wahre Perlen und die wildesten Inseln des Tyrrhenisches Meeres, von denen aber nur zwei bewohnt sind!

Insel Ponza

Insel Ponza : www.fotoeweb.it

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Nationalpark Monti Simbruini

Im Latium befinden sich 85 Schutzgebiete, von denen zwei Meerreservate sind; hier einige davon: Parco dei Monti Simbruini = Park der Simbruini-Berge; Parco della Valle del Treja = Der Park der Treja-Tal; Il Parco Nazionale del Circeo = Nationalpark des Circeo; Le Secche di Tor Paterno, Felsformationen auf dem Meeresgrund die von tierischen und pflanzlichen Organismen bedeckt sind, so dass hier eine große Lebensvielfalt zu finden ist. Echte Inseln auf dem Meeresgrund in einer Tiefe von 60 m. sie sind bis zum 18 m. hoch.
Der Park der Simbruini Berge ist das größte Schutzgebiet Latiums .Der Name „Simbruini“ kommt vom lateinischen „Sub Imbribus = Unter dem Regen“ da dieses Areal immer sehr reich an Wasser gewesen ist. Von hier zum Beispiel, „zapften“ die Römer das Wasser für drei ihrer Aquädukte ab: Der Anius Novus, der Aqua Claudia und die Aqua Marcia, und noch heute versorgt das Wasser aus den Simbruini Berge  Rom mit Wasser. Hier in der Nähe ließ sich Nero eine Villa mit drei künstlichen Seen bauen.