Ein Regenbogen zwischen Meer und Geschichte
Das unaufdringliche Ligurien, Ziel sonnenhungriger Touristen, die einen erholsamen Ferienaufenthalt am Meer genießen möchten, ist ein Land voller Geheimnisse, die nur darauf warten entdeckt zu werden. Seine Orte sind entweder weltbekannt oder nur für denjenigen ein Begriff, die ihren Urlaub gern eine besondere Note geben und in einem ganz persönlichen Verhältnis zu dieser blauen Weite stehen. Eine derartige Reserviertheit gereicht jedoch zum Nachteil, wenn man auch das, was „absolute Spitze“ ist, wie z. B. die zahlreichen blauen Fahnen die Ligurien auf Grund seines sauberen Meeres und seine gepflegten Strände immer wieder erhält, schüchtern versteckt hält. Die meisten der mit diesem Preis ausgezeichneten Orte liegen an der ligurische Riviera. Die Bemühungen um gute Qualität und zufriedenstellende Angebote werden hiermit belohnt. Eine Überraschung? Wohl kaum, wenn man bedenkt dass Ligurien jedes Jahr viele dieser Anerkennungen, die die „Foundation for Enviroment Education in Europe“ eine Verordnung der EU, und die „Legambiente“ (Umweltschutzvereinigung) erteilen, für sich erbeuten kann. Der Ligurische Golf beherbergt aber auch andere Überraschungen, wie z.B. die unendlichen Seegrasfelder, lichtempfindliche Meerespflanzen, ein Zeichen für sauberes Wasser und…..im Ligurischen Meer tummeln sich auch Wale! Ja: Es gibt ca. ein Dutzend verschiedener Arten, die am liebsten in dem 60.000 Quadratkilometer großen Dreieck zwischen Antibes, Capo Corso und La Spezia leben. Vor der ligurischen Küste kann man häufig Furchenwale, Delphine, Pottwale und Grindwale beobachten! Hier finden sie ein ideales Habitat vor.
Ein unvergessliches Erlebnis ist also ein „Whalewatching“ das man unternehmen kann!
Mit 71 Becken, über 15.000 Tieren und 400 Arten, ist das Aquarium von Genua die größte Schau biologischer Meeresvielfältigkeit Europas.
1992 anlässlich die Feierlichkeiten des 500. Jahrestages der Entdeckung der Neuen Welt durch Christoph Kolumbus eingeweiht , ist es das zweitgrößte Aquarium Europas nach den von Valencia und zählt über eine Million Besucher jährlich.
Eine Größe von 27.000 qm. ermöglicht einen Spaziergang zwischen den Weltmeeren bei dem man Delphine, Robben, Haie, Pinguine, und weitere Tiere der Antarktis bewundern kann, aber auch Quallen und tropische Fische, in einer Struktur die in Europa einzigartig ist.
Aber Genua ist nicht nur Meer: Die „Superba“ die „Stolze“ hatte sie schon Francesco Petrarca genannt; natürlich der Dichter, der im 14. Jh. gelebt hat, hat Genua nicht wegen ihre prächtigen Barockpaläste so genannt, sondern einfach wegen ihre Präsenz, denn er schrieb :“Du wirst sehen eine erhabenen Erscheinung, sich empörend von diesen Hügellandschaft über das Meer blickend“.
Später entwickelte sich Genua in eine prächtige Stadt. An den zahlreichen Adelshäusern des alten Stadtzentrums kann man heute noch die kühnen Architekturen und herrliche Wandmalereien der Fassaden und den mächtigen Eingangsportale bewundern.
Einige dieser Stadtpaläste sind heute Museen oder Galerien, wo sich auch der mythische Geige von Paganini gehalten wird.
Charakteristisch für Genua sind seine „Caruggi“ : die engen Gassen der Altstadt , der besterhaltene mittelalterliche Altstadt in Europa.
Wenn man hier an irgendeinem Werktag am späten Vormittag oder Nachmittag herumschlendert, bekommt man etwas vom wirklichen Leben der Stadt mit. Genua ist zu dieser Zeit sehr belebt, die Einwohner gehen von einem Geschäft zu den anderen, unterhalten sich miteinander oder mit den Straßenverkäufern und aus den Cafes, den Bratstuben, und den typischen kleinen Restaurants der dunklen, engen Gassen, treten einem die herrlichen Düfte der frischen Speisen entgegen; dabei überwiegt der einladende Geruch das sogenannten „Pesto“ , das typisch ligurische Gewürz, das besonders mit Nudelgerichte serviert wird.
Aber selbstverständlich die ligurische Küche besteht nicht nur aus Pesto – auch wenn es weltbekannt ist –
In einer „Osteria“ in den Caruggi, wie diese hier unten abgebildet, werden Ihnen auch serviert herzhafte Kuchen, die berühmteste ist die Torta Pasqualina, typisch für die Osterzeit (Pasqua = Oster) mit einer Füllung aus Ricotta, Mangold und gekochten Eiern umhüllt in 33 Blätterteigschichte (33 wie die Jahre Jesu) ; die Farinata, die typische genuesische Pizza aus Kichererbsenmehl, die man mit herzhafter Salami essen kann; die Cima, Kalbsbraten gefüllt mit: Erbsen, Pilzen, Eier, Käse, Pinienkerne und Kräuter; und natürlich Fisch. Fisch in allen möglichen Variationen, wobei die berühmteste ist wahrscheinlich die Burrida, die genuesische Fischsuppe.
Die wirtschaftliche Entwicklung Genuas ist mit dem Meer verbunden. Mandraccio, ein Wort vielleicht arabischen Ursprungs, der Ort wo man sicher rasten kann , in dieser Küstenkurve, praktisch ein natürlicher Hafen, ließen sich im 5. Jh. vor Christi die ersten einheimischen Fischer nieder. Geschützt von den Winden und in einer ausgezeichneten strategischen Position, wurde der Hafen bald zum Zentrum des Seehandels mit dem gesamten Mittelmeer. Heute, ist der Hafen von Genua, zusammen mit dem von Marseille, der größte und wichtigsten Hafen des Mittelmeers. Er umfasst fast 500 Hektar Land und weitere 500 Hektar Meeresfläche und erstreckt sich über 47 km. Mit 13 Terminals, die eine Tiefe von 9 bis 50 Metern haben.
Das Wandern in Ligurien ist ein einmaliges Erlebnis. Ist es nicht einzigartig, durch die Alpen zu wandern und gleichzeitig auf das Meer zu schauen??? Auf der „Alta Via dei Monti Liguri“ ist dies möglich. Dieser Weg wendet sich von Ventimiglia, der äußersten Westgrenze Liguriens, bis Ceparana in der Provinz La Spezia. Er überquert die Seealpen, Ausgangspunkt der gesamten Alpenkette, und folgt dort, wo sich die Alpen nach Norden wenden, dem Ligurischen Apennin, führt im Bogen durch diese Region, um dann mit einem Abschnitt der E1, der in Flensburg beginnenden bedeutendsten europäischen Reiseroute, zusammenzutreffen.
Für Wanderbegeisterte, die das Mittelgebirge lieben, bedeutet die „Alta Via“ ein anstrengender Marsch von 440 km. , die allerdings auch in mehreren Abschnitten zurückgelegt werden können.
Der Höhenweg verläuft durch Bauerndörfern und Landschaften von einmaliger Schönheit und windet sich durch die bekannten Naturschutzgebiete des Monte Beigua und Aveto-Parks.
Auf der Alpenseite: der Naturpark der Ligurischen Alpen, und hier trifft man nicht selten auf Gämsen und Rehe.
Der Wanderweg ist mit 44 Teilstreckenmarkierungen, 300 Tafeln mit Verhaltungsregeln und Weg Beschreibungen sowie mit senkrecht gestreiften weißroten Metallplaketten gekennzeichnet.
Die Hauptstrecke ist auch über Verbindungswege zu erreichen, die vom Meer auf die Höhen führen.
Nicht weit vom Weg entfernt gibt es viele landwirtschaftliche Betriebe, die Gäste aufnehmen.
Last but not least möchte ich hier auch einige archäologischen Fundstätten erwähnen die für die Archäologieliebhabern von große Interesse sind, zum Beispiel:
Die „Caverna delle Arene Candide“, wo 20 Gräber gefunden worden sind die man auf 11.600 Jahre vor Ch. datieren kann, von denen die interessanteste bestimmt die sogenannte „Grab des Prinzen“ ist, von einen ungefähr 12 jährigen Jungen dessen Körper total mit Okra bedeckt wurde. Auf Hände, Arme und Beine waren absichtlich kleine Steinen, auf den Kopf hunderte von Muscheln und vier perforierten Stöcke aus Tierknochen befanden sich auf seiner Schultern, auf seiner Brust und bei seine linke Hüfte.
Oder die Archäologische Stätte von Albintimilium, bei Ventimiglia. mit dem römischen Theater, die Therme und die Nekropole;
Und, und, und…………….