Die Via Appia

Sie wurde schon in der Antike „Regina Viarum = Königin der Straßen“ genannt, und als solche ist sie noch heute bekannt. Warum eigentlich?

Die Via Appia war die wichtigste Magistralstraße Richtung Süden! Durch ihre Verlängerung nach Brundisium den wichtigsten Schnellweg für Handel und Militärtransporte in den wirtschaftliche bedeutenden Südosten Italiens und des Reiches am Mittelmeer.

Die Kaufleute verschifften vom Hafen Brindisi aus ihren Waren über das Mittelmeer in die ostwärts liegenden Gebiete des wachsenden Reichs.​

Wenn wir an die Via Appia denken, sind wir  an eine römische Straße umsäumt von alten römische Gräber gewohnt

Aber warum?

Um das zu verstehen müssen wir zuerst wissen dass für die Römer der Totenkult eine andere Bedeutung hatte als für uns heutige Menschen: Der Römer stellte sich im besten Fall das Leben im Jenseits in den Elisischen Felder, wenn nicht in den Ades vor, so, galt besonderes Interesse dem Andenken des Verstorbenen welches er in der Nachwelt hinterließ. Vor allem das Grabmal sollte späteren Generationen vom Wohlstand, Ansehen, Taten oder Bildung des Toten kundtun, und so vielen Leute als möglich.

Da wie gesagt, die Appia ein sehr angesehener Ort war, ließen besonders hier die angesehensten Familien ihre Gräber legen! Die Appia war eine sehr befahrene Straße. So war das eine große Gelegenheit Herankommenden und Herausgehenden das Ansehen des Verstorbenen zu zeigen, zu erzählen!

Bevor wir die Via Appia besuchen, möchte ich Euch eine kurze Beschreibung des Aufbaus der römischen Straßen auf den Weg geben. Die Via Appia ist nach 2.800 Jahre immer noch befahrbar. Wie ist das möglich???

Die römische Straße hatte nämlich ein solides Unterbau fast 1 m. dick, dass aus gut 4 Schichten bestand:

Von unten nach oben:

Eine Schicht aus fest gestampftes Steingeröll;

Eine Schicht aus mit Mörtel gemauerte Steine;

Eine Schicht aus Steinschotter und Ziegel, mit Mörtel gebunden;

Eine Schicht aus Kies oder auch aus Kies und Sand.​

Das war das Fundament.

Über diese Unterbau kam dann eine feste Decke hartem Gestein, wie Basalt, Granit, Lava oder Kalkstein.

Die großen polygonal gearbeiteten Platten waren sorgsam ineinander gefügt. Auf beiden Seiten waren die Straßen mit einem 70 cm. hoch steinerne Einfassung gesäumt. In bestimmten Entfernungen, besonders bei Wegkreuzungen, hatte man Erweiterungen und passend geformte Steine angebracht, an denen Reitern das Auf – und Absteigen zu erleichtern, ebenso Ruhesitze für müde Wanderer.

Alle Straßen hatten in Abstand von 1.000 Doppelschritten, Meilensteine, die die Entfernung von der Hauptstadt in Schritten angaben.

Zuletzt, ist zu erinnern, dass die Via Appia sogar zwei besondere Beamten zugeteilt war, die für sie zuständig waren: Die Curatores Appiae und einer davon ist einmal auch Gaius Julius Caesar gewesen!

Die Via Appia verfällt im Mittelalter.

Archäologen und Historikern des Spät – Renaissance denken wieder an sie: Pirro Ligorio, Luigi Canina, Antonio Nibby, Giuseppe Ripostelli, Ennio Quirino Visconti, aber trotzdem blieb sie bis ins gute Mitte des 18. Jh. von einen breites sumpfiges Gebiet umgeben.

Erst Papst Pius VI. (der von 1775 bis 1799 Papst war) ließ die Sümpfe trocken legen und diesen Arbeiten waren 1855 fertig! So aber wurde die Via Appia wieder den Verkehr geöffnet. ​

Die aller erste Idee eines Archäologischen Parks zwischen den Trajans-Säule und die Castelli Romani stammt aus der napoleonischen Ära, als der damals Gouverneur von Rom De Tournon betreute mit dem Projekt Canova und Valadier. Dann aber wurden die Franzosen vertrieben und aus den Plan wurde nichts mehr.

Die Idee wurde von den letzten Papst-König Pius IX. in den zweiten Hälfte des 19. Jh. wieder aufgegriffen.

Nach der Einigung Italiens die Projekte zu Wiederherstellung der Appia gehen weiter und die „Passeggiata Archeologica“ wird eröffnet, eine grüne Arterie, die vom Circus Maximus bis die Caracalla-Themen läuft.

Nach den Zweite Weltkrieg fangen die Probleme an, mit den neuen Reichen, dessen Partikularismus, der wirtschaftliche Aufschwung welche zu den Bau von Wohnanlagen (vor allem religiösen Instituten).

Eine Immobilienfirma beabsichtigte sogar ein Luxus-Wohnanlage auf dem Gelände der Villa dei Quintilii zu errichten und im Jahr 1955 Papst Pius XII segnet im Sankt Petersdom der Grundstein für den Bau eines Stadion über die Kallixtus Katakomben, was glücklicherweise nicht mehr zu Stande kam, da es gab viele Proteste, unter anderem die Zeit Il Mondo (nicht mit der gleichnamigen französische „Le Monde“ zu verwechseln) veröffentlichte einen Text dass stark sich gegen dieses Vorhaben ausdrückte, so dass nur wenige Woche danach eine Pressemitteilung des Vatikans erklärte: „Seiner Heiligkeit Papst Pius XII hatte nicht die Absicht auf das Bestehens der Bau eines Stadions entlang der Via Appia, wenn die zuständigen Behörden sich für das Gegenteil entschieden“.

Das Bauen von Villen und Cottages OHNE GENEHMIGUNG ging aber weiter, so wie die Umstrukturierung von alten mittelalterliche Gebäude.

Auf all dies widersetzt sich eine Gruppe Intellektueller, Journalisten, Urbanisten und Architekten, geführt vom Archäologe Antonio Cederna, die energisch Jahrzehnten kämpfen wird für die Erhaltung des Gebietes!

In den ´70 Jahre der Kampf für den Schutz der Via Appia Antica beeinflusst immer mehr breite Bevölkerungsteile, eben Dank die Information – und Protestarbeit und 1979 der Bürgermeister von Rom Giulio Carlo Argan, selbst ein Archäologe, bringt den Vorschlag von eine große Archäologischen Park.

So beginnen dann die Maßnahmen für die Enteignung der verschiedene illegalen Bauten; es ist jedoch auch dies ein harter Kampf. aber auch inmitten von so vielen politischen und rechtlichen Hindernisse, der Park der Via Appia wird geboren! ​

Der Park der Appia Antica ist ein Unikum. Er erstreckt sich entlang und um die Via Appia herum über eine Fläche von ca. 3.500 ha. entlang 16 km. und beinhaltet außer der Via Appia an sich, das Caffarella Tal, die Archäologische Area der Via Latina und der Aquädukten-Park.

Die Via Appia

Foto: www.romanoimpero.it

Das Caffarella-Tal nimmt seinen heutigen Namen von der adelige römische Familie Caffarelli die im 16. Jh. es sanieren ließ.

In der Antike war es immer Theater von Mythen und Legen gewesen wie der des Gott Almone, der Fluß dass den Tal durchquert oder die der Nymphe Egeria, mit wem sich hier bei einen Hain König Numa traf um von ihr beraten zu werden.

Im 2. Jh. n. Chr. das Gebiet war von der Vorstadtvilla des Herodes Atticus besetzt (eine sehr reicher Grieche Freund Kaisers Hadrian).