Was für ein ungewöhnlicher Namen trägt diese Region Italiens !
„Nie gehört“ würden die meisten ausländischen „Italienkenner“ sagen! „Sind Sie sicher dass das eine italienische Region ist?“
Die Region Julisch Venetien liegt im äußersten Nordosten Italiens. Den Namen „Julisch“ , dieser Teil der Venetien nimmt es von den benachbarten Jülischen Alpen. Ihre bedeutendste Stadt ist Triest, welche der wichtigste Hafen der Habsburger Monarchie war, da seit 1382 bis 1918 die Region Teil des österreichischen Staates war.
In dem Gebiet in dem die Stadt danach entstehen sollte, gab es ein Dorf des keltischen Stammes der Karnier, das mit der Ankunft der Römer zu einer ihrer Vorposten wurde und den Namen Tergeste erhielt, und bald zu einer römische Stadt wurde, mit Circus, Theater, Thermen, Aquädukte und alles was dazu gehörte. Mit dem Fall des Reiches begann aber für Triest eine dunkle Zeit, unter der Herrschaft zuerst der Goten, dann der Langobarden. Im Mittelalter gelang es Triest sich als Freie Kommune zu etablieren, aber dann begann der ewige Streit mit Venedig, (die sie richtigerweise als potenzielle Rivalin sah) so dass die Stadtväter gezwungen waren den Schutz des Herzogs Leopold von Österreich zu suchen, der 500 Jahre dauern wird. 1719 machte Karl VI Triest zu Freihafen und verfügt dass alle Waren die für die Steiermark und Kärnten bestimmt sind, durch Triest gehen müssen. Es ist aber unter der Regentschaft seiner Tochter Maria Theresia dass, obwohl sie in 40 Jahre Herrschaft niemals in Triest Fuß fasste, die Stadt die herrliche mitteleuropäische Realität wird, die wir heute kennen: „Das Wien an der Adria“, wie sie genannt wird. Das österreichischen Flair spürt man auch in die Essgewohnheiten der Triestiner, wie z.B. der Rebechin, das typische Frühstück der Triestiner, bestehend aus warmer Pragerschinken, Kaiserfleisch mit Senf und Merretichsahne, Würsten, Gulasch, Kuttel and anderen, der traditionsgemäß im Stehen eingenommen wird, das ganze begleitet von einem guten Krug Bier.
Gegen 1855 ließ sich Erzherzog Maximilian, Bruder von Kaiser Franz-Josef , in dieser faszinierenden Lage diesen Märchenschloss bauen: Schloss Miramare.
Die zweite große Stadt der Venezia Giulia ist Gorizia (zu Deutsch Görz): Am Fuße der Julischen Alpen gelegen, es ist wahrscheinlich dass es in römischer Zeit auf dem Hügel, auf dem die Burg heute steht, einen Wachturm war, wie die gefundenen Überreste zeigen. Im Mittealter ist Gorizia Sitz des Grafen von Görz, der die wunderschöne Burg, die über der Stadt herrscht bauen ließen. Mit dem Aussterben der Grafenfamilie ging Gorizia im Jahr 1500 an die Habsburger und war österreichisches Territorium bis 1918. 1921 wird sie dem neu gegründeten Königreich Italiens hinzugefügt.
Das Naturschutzgebiet an der Mündung des Isonzo. Es erstreckt sich über eine Fläche von 2400 Hektar: Süßwassersumpf, aber auch salzige Feuchtgebiete, Schilf, Wälder und Prärien; das Reservat ist ein idealer Lebensraum für verschiedene Tierarten, wie zum Beispiel die Camargue-Pferde, die hier frei laufen, aber vor allem Vögel, ansässige- und Wandervögel. Es wurde als das beste italienische Gebiet für Vögelbeobachtung anerkannt und ist ein Ort von naturwissenschaftlichem Interesse von internationale Forschern.
Der Karst ist ein breites Felsplateau, dass sich zwischen den Provinzen von Triest und Gorizia erstreckt. Die Karstlandschaft ist sehr eigenartig, da der Kalkstein sehr löslich ist, meistens durch die Kohlensäure dass sich im Regen befindet, ist von diese im Laufe der Zeit modelliert worden so dass der Karst reich an tausenden von Höhlen, und Pfade die durch die Kraft vom Wind und Regen entstanden sind, von felsigen Küsten mit hohen und steilen Klippen die senkrecht in die Adria abfallen: Ein Muss für Naturliebhaber.